Smartes BMS gegenüber "doofem" BMS, Ladegeräte | Saftkiste

Smartes BMS gegenüber "doofem" BMS, Ladegeräte


  • Hallo zusammen,

    in meinem alten Bus habe ich bisher einen "doofe" LiFePO4 Akku verwendet. Habe ein paar Fragen zu den Vorteilen einer Saftkiste gegenüber einer neuen „doofen“ Batterie.

    Im Normalfall merke ich von den BMS Funktionen nichts, Ladegeräte (booster, Solar) bestimmen im wesentlichen wie geladen wird, jedes für sich also sicher nicht optimal. Habe das bisher so verstanden/eingestellt: Die Grenzen der Ladegeräte sind enger als die des BMS, das BMS ist quasi die letzte Verteidigungslinie, und BMS kennt dann aber auch nur laden/entladen an/aus.

    Sehe die Vorteile wenn nun die Ladelogik in der Batterie ist, da die am besten weiß was gut ist. Mich würde interessieren wie das Zusammenspiel von Ladegerät (solar z.B.) und smartem BMS klappt, z.B. in dem Fall dass Batterie Ladestrom begrenzen möchte weiß das Ladegerät davon erstmal nichts, wie würde in dem Fall dann der Ladestrom reduziert? Habe bei meinem Victron Solarlader schon beobachtet, dass wenn man am BMS im Betrieb das Laden deaktiviert, es im Bordnetz Überspannung ~17V gibt. Frage mich ob wenn nun die Batterie smarter wird und dies nicht nur im „Notfall“ geschieht, sondern als normale Funktion, wenn es „Meinungsverschiedenheiten“ zwischen BMS und Ladegerät gibt.

    Würde mich sehr freuen wenn ihr mir hier etwas auf die Sprünge helfen könnt!

    Grüße Julian



     



  • Hallo Julian,

    ich kann dir keine offizielle Antwort geben, aber hoffentlich hilft es dir trotzdem weiter.

    Auch die Saftkiste kann dahingehend nicht zaubern. Wenn die Ladegeräte nicht mit der Saftkiste kommunizieren können, kann das BMS ihnen auch nicht mitteilen, dass es jetzt gerne einen geringeren Ladestrom hätte. Das hast du soweit richtig erfasst. Es gibt hier keinen Unterschied zwischen der Saftkiste und anderen Batterien mit BMS.

    Wie du schon sagst, sind die Grenzen der Ladegeräte enger einzustellen, sodass das Ladegerät den Ladevorgang regulär beendet, bevor das BMS eine Zwangsabschaltung vornehmen muss, um die Batterie vor zu hoher Spannung oder zu hoher Stromstärke zu schützen. Das sollte normalerweise nicht passieren, wenn die Geräte richtig eingestellt sind.

    Eine Ausnahme bildet eigentlich nur der Fall, wo die Temperatur so niedrig ist, dass die Batterie nicht laden kann. In diesem Fall wird aber die Heizung aktiviert, sodass zumindest ein Teil des Ladestroms weiter fließen kann und die Überspannung nicht so groß wird. Jedes ordentliche Gerät sollte eine Überspannung von ein paar Volt aber sowieso leicht wegstecken können.

    Es gibt jedoch Hoffnung, denn die Saftkiste kann ja theoretisch über CAN und LIN kommunizieren. Jetzt müsste es bloß noch einen Ladegerätehersteller geben, der darüber eine Steuerung durch das BMS ermöglich. Wenn die Batterischmiede das dann noch bei sich integriert, sollte einer richtigen Ladesteuerung nichts mehr im Weg stehen. Bisher scheint es aber noch kein passendes Ladegerät zu geben. Wir müssen uns also noch gedulden. Vielleicht bietet Victron ja irgendwann ein entsprechendes Gerät an, das wäre zu wünschen.

    Viele Grüße,
    Simon


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